Wie alles in der Natur hat auch die Farbigkeit eine wesentliche Funktion für das Überleben ihrer Bewohner: sie hilft uns, uns zu orientieren. Farben enthalten Informationen, die das gesamte Denken, Fühlen und Handeln prägen und steuern.

Das entfernte fackelnde Rot im Wald als Feuer zu deuten, rettete schon in Urzeiten Mensch und Tier das Leben. Die entspannende Wirkung des blauen Wassers und des Himmels brachte dem Organismus überlebenswichtige Ruhe vor der nächsten Höchstleistung und wenn sich Biene und Schmetterling auf unseren knallgelben Pullover verfliegen, interessieren sie sich eigentlich für die Pollen von Gerbera und sonstigen Köstlichkeiten um Ihre Brut und sich selbst zu ernähren.

Farben wirken auf uns, sie versetzen uns in Stimmungen, führen Assoziationen herbei, auch beeinflusst durch die jeweilige Sozialisation, denn das Leben ist komplexer geworden und besteht nicht mehr hauptsächlich aus Gefahr, Ruhe, Nahrung und Vermehrung.

Die Vielfalt, die sich durch das Aufrastern in Farbtöne, das Trüben durch Mischung und Kombination von Farben miteinander ergeben, bringt allerdings unendliche Wirkungsmöglichkeiten. Die Aussage »Purpur ist eine Farbe, die geschichtlich und kulturell hergeleitet, für Glaube, Luxus und Macht steht.« ist ganz schnell obsolet, wenn sich zu Purpur ein sattes, leuchtendes gelb gesellt.

Mehr zum Thema Farbkontraste gibt es in Folge 4.

Mit vielen Grüßen_Anna Schlunken