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Wettbewerbsanalyse für Start-Ups

So analysieren Sie Ihre Konkurrenz und ziehen die richtigen Schlüsse

Als Gründer eines Start-Ups stehen Sie vor der Herausfor­derung, sich in einem oft dicht besiedelten Markt zu behaup­ten. Eine gründliche Wett­bewerbsanalyse ist hierbei uner­lässlich. Sie hilft Ihnen, die Stärken und Schwächen Ihrer Konkurrenten einzu­schät­zen und daraus wertvolle Erkennt­nisse für Ihr eigenes Unter­neh­men abzuleiten. Im Idealfall können Sie einen unver­wechsel­baren USP, ein Alleinstellungs­merkmal herausarbeiten.
In diesem Artikel zeige ich Ihnen, wie Sie eine effektive Wett­be­­werbs­analyse durchführen und die gewon­nenen Informa­tionen nutzen können.

1. Identifizieren Sie Ihre Wettbewerber

Der erste Schritt besteht darin, Ihre Wettbewerber zu identi­fizieren. Es gibt verschiedene Arten von Wett­bewerbern, die Sie im Auge behalten sollten:

Direkte Wettbewerber:
Unternehmen, die ähnliche Produkte oder Dienstleistungen anbieten und dieselbe Zielgruppe ansprechen.

Indirekte Wettbewerber:
Unternehmen, die unterschiedliche Produkte oder Dienst­leistungen anbieten, aber dieselben Kunden­bedürfnisse erfüllen.

Potenzielle Wettbewerber:
Neue Unternehmen oder bestehen­de Unternehmen, die in Ihren Markt eintreten könnten oder werden.

Nutzen Sie verschiedene Quellen, um Ihre Wettbewerber zu identifizieren

Suchmaschinen:
Versetzen Sie sich in Ihre Zielgruppe und suchen Sie nach dem möglichen Problem, dem begehrten Produkt, oder der benötigten Dienstleistung, die Sie selbst anbieten. Ein Blick auf die Webseite wird Ihnen zeigen, ob es sich um einen direkten Wettbe­wer­ber handelt.

Social Media
Analysieren Sie über Social-Media-Kanäle, welche Unterneh­men aus Ihrer Nische dort aktiv sind. 

Branchenverzeichnisse und Marktforschungsberichte:
Diese bieten oft umfassende Listen von Unternehmen in bestimmten Sektoren. Es lohnt sich in jedem Fall, mal auf einer Seite wie www.marktforschung.de zu stöbern.

2. Sammeln Sie Infor­matio­nen

Nachdem Sie Ihre Wettbewerber identifiziert haben, besteht der nächste Schritt darin, so viele Informationen wie möglich über sie zu sammeln. Hier sind einige wichtige Aspekte, die Sie analy­sieren sollten:

Produkte und Dienstleistungen:
Welche Produkte oder Dienst­leistungen bieten Ihre Wett­be­wer­ber an? Welche Features haben sie? Was sind die Preisstra­tegien?

Zielgruppe und Kunden:
Welche Zielgruppen sprechen Ihre Wettbewerber an? Wie sieht deren Kundenstamm aus?

Marketing- und Vertriebsstra­te­gien:
Wie vermarkten Ihre Wettbewerber ihre Produkte? Welche Vertriebs­kanäle nutzen sie?

Stärken und Schwächen:
Was machen Ihre Wettbewerber gut und wo gibt es Verbes­serungs­po­tenzial? 

Nutzen Sie dabei verschiedene Methoden und Tools:

Websites und Social Media Profile:
Analysieren Sie die Online-Präsenz Ihrer Wettbewerber.

Kundenbewertungen und Testimonials:
Lesen Sie Kundenbewertungen auf Plattformen wie Google, Yelp oder Trustpilot.

Geschäftsberichte und Presse­mitteilungen:
Falls verfügbar, bieten diese wert­volle Einblicke in die Unterneh­mensstrategie und -leistung.

3. Analysieren und vergleichen Sie die Daten

Mit den gesammelten Informationen können Sie nun eine detaillierte Analyse durchführen. Erstellen Sie eine Wett­be­werbsanalyse-Matrix, um die verschiedenen Aspekte Ihrer Wettbewerber übersichtlich zu vergleichen. Hier sind einige Fragen, die Sie sich dabei stellen sollten:

Wie differenziert sich mein Produkt oder meine Dienst­leistung von denen meiner Wettbewerber?

  • Welche Marktlücken kann ich identifizieren und wie kann ich diese nutzen?
  • Was sind die Hauptvorteile und -nachteile meiner Wettbewer­ber?

4. Ziehen Sie Schlüsse für Ihr eigenes Unternehmen

Die Wettbewerbsanalyse ist nur dann nützlich, wenn Sie die gewon­nenen Erkenntnisse in konkrete Strategien umsetzen. Hier sind einige Möglichkeiten, wie Sie die Analyseergebnisse nutzen können:

Produktentwicklung:
Passen Sie Ihre Produkte oder Dienstleistungen an, um Wettbe­werbsvorteile zu erzielen und die Lücke(n) zu schließen, die Ihr Wett­bewerb offen lässt.

Marketingstrategien:
Optimieren Sie Ihre Marketing­maßnahmen basierend auf den erfolgreichen Ansätzen Ihrer Wett­bewerber. Natürlich ist es auch interessant, wenn Sie eine erfolglose Maßnahme identi­fizieren können. So machen Sie es dann nicht!

Preisgestaltung:
Justieren Sie Ihre Preise, um wett­bewerbsfähig zu bleiben. Berücksichtigen Sie dabei vor allem Ihre Zielgruppe. Bewegt diese sich eher im oberen Qualitäts- und Preisniveau oder kauft sie günstig ein?

Kundenerlebnis:
Verbessern Sie das Kundenerlebnis, indem Sie Schwächen Ihrer Wett­bewerber in Ihre Stärken verwan­deln. Machen Sie es so gut, wie der Wettbewerber und setzen Sie das, was er nicht gut macht noch als Plus oben drauf!

5. Regelmäßige Überprüfung

Der Markt verändert sich ständig, daher ist es wichtig, die Wettbe­werbsanalyse regelmäßig zu ak­tualisieren. Beobachten Sie konti­nuierlich Ihre Wettbewerber und passen Sie Ihre Strate­gien ent­sprechend an. Setzen Sie sich regelmäßige Intervalle, um Ihre Analyse zu überarbeiten und neue Infor­mationen zu integrieren. 

Und wie geht es weiter?

Eine gründliche Wettbewerbs­ana­lyse ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg eines Start-Ups. Indem Sie Ihre Wett­bewer­­ber genau analysieren und die gewonnenen Erkennt­nisse nutzen, können Sie fundierte Entscheidungen treffen und sich einen Wettbewerbsvorteil ver­schaffen. Bleiben Sie auf­merk­­sam und flexibel und scheuen Sie sich nicht, Ideen, die nicht den gewün­schten Effekt haben, zu verwerfen und eine Alternative auszuprobieren.

Haben Sie sich bereits für eine Zielgruppe entschieden, auf die Sie Ihre Produkte oder Leistungen spezialisieren wollen?
Falls nicht, nutzen Sie die Wettbe­werbsrecherche um parallel Ihre Zielgruppe(n) zu definieren. Möglicherweise gibt es eine Gruppe Menschen, die vom Wettbewerb noch nicht berücksichtigt wird. Passt Ihr Angebot vielleicht bereits oder lohnt es sich, einen Teil­bereich Ihres Port­folios anzupassen?

Viel Erfolg bei der Umsetzung Ihrer Wettbewerbsanalyse!

 

Herzliche Grüße_Anna Schlunken

 

Blogartikel zum Thema Unternehmenspersönlichkeit und Branddesign

Bei meiner Arbeit und in meinem Blog geht es um Strategien, Emo­­tio­nen, Ziele, Botschaften, Assoziationen und Märkte aber vor allem: um Menschen!

2. Oktober 2024

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