Artikel: Unternehmensidentität in der Social-Media-Konzeption (3)

Unternehmensidentität in der Social-Media-Konzeption 3

Redaktionsplan | Verbrei­tung und SEO | Überprüfung und Anpassung

| Wer, wann, wie oft – der Redaktionsplan |

­Für den Erfolg von Social-Media-Aktivitäten sind Kontinuität und Regelmäßigkeit wichtig. Mit einzel­nen, unregelmäßigen Wortmel­dungen werden Sie nicht als Spezialist wahr­genom­men, von dem man sich beraten lassen möchte. Erzählen Sie die Geschichte Ihrer Kompetenz und Vertrauenswürdigkeit.
Ein Redaktionsplan gibt einen Überblick welche Themen wann, in welchem Format und über welchen Kanal veröffentlicht werden und wer für welchen Inhalt verantwortlich ist. So weiß jeder, wie der aktuelle Status ist.
Es werden thematische Lücken und mögliche Synergien zwischen Artikeln sichtbar und falls Inhalte sich sehr ähnlich sind und überar­beitet werden müssen, fällt es auf.

Ich nutze für meine Inhalte eine Tabelle. In der ersten vertika­len Spalte stehen die Artikeltitel und horizontal werden die folgenden Aspekte abgefragt:

Inhalt: Worum geht es?

Verantwortung: Wer erstellt, ver­öffentlicht und pflegt den Inhalt und reagiert auf Kommentare und Kritik?

Ziel-Keywords: Unter welchen Suchbegriffen soll der Beitrag gefunden werden

Buyer-Persona: wer wird hauptsächlich angesprochen? BP sind Nutzer-Stereotypen, die mit Hilfe von Interviews, Umfragen und Statistiken als konkrete Personen gestaltet werden.

Ziel/Botschaft: Was soll der Artikel bewirken?

Journey-Stage: In welcher Phase der Kaufentscheidung holt der Inhalt den Käufer ab?

Zeigt er ein Problem auf oder erzeugt ein Bedürfnis (Bewusst­seinsphase/Awareness-Stage)?

Präsentiert er mögliche Lösungen (Überlegungs­phase/­Consideration-Stage)?

oder liefert er Argumente (Entscheidungsphase/Decision-Stage), die zur Entscheidung führen können?

Content-Typ: Je nach Journey-Stage ist zu überlegen, welcher Content-Typ sich am besten eignet.

Veröffentlichung: Wo und wann wird der Content veröffentlicht?

Interaktionen/Erfolg: Wurde die Seite besucht, der Beitrag geliked, geteilt oder kommentiert?

| Welches Content-Format unterstützt welche Phase der Kaufentscheidung |

Bewusstseinsphase

Artikel
Kommentare zur aktuellen Situa­tion, Auseinander­setzungen zu fachlichen Themen, Teaser für Blogartikel oder Arbeits­pro­ben. Diese Art von Content eignet sich gut, um auf Themen auf­merksam zu machen und Mängel aufzudecken.

Checklisten
Können in der Phase, in der das Problem noch nicht klar ist, Handlungsbedarfe und Mängel aufzeigen.

Whitepaper (Ratgeber)
Ausführliche Auseinandersetzung mit einem Thema, zwischen 5 und 25 Seiten lang, meist kostenlos (oder gegen persönliche Daten) zum Download zur Verfügung gestellt.

    Überlegungsphase

    Vergleiche und Tests
    Durch Argumente und Fakten Empfehlungen geben und auf Vor- und Nachteile aufmerksam machen. Ein solcher Content unterstreicht Ihre Kompetenz und macht Ihr Angebot sichtbar.

    Templates und andere Nützlichkeiten
    Zeigen Sie, dass Sie die Herausfor­derungen Ihrer Zielgruppe kennen. Stellen Sie nütz­liche Vorlagen, Checklisten und sonstige Materialien kostenlos zur Verfügung. Man wird Sie nicht so schnell vergessen, wenn Sie anderen Arbeit und Zeit ersparen.

    Beispiele zeigen
    Zeigen Sie Ihre Arbeit und wie Sie die Probleme Ihrer Kunden gelöst haben. Halten Sie sich dicht bei Ihrer Zielgruppe und eröffnen Sie das Thema mit dem Problem selbst: »Ihre Akquise-Bemühungen bringt keine Neukunden? Das heißt nicht, dass das Angebot schlecht ist!

      Entscheidungsphase

      Probeprojekt, Testversion
      Lassen Sie den Interessenten live erleben was Ihr Angebot kann, liefern Sie allerdings keine kosten­lose Arbeit ab. Die Qualität, der Unterschied soll spürbar werden.

      Demo, Produktvorführung
      Zeigen Sie was Ihr Produkt kann! Zeigen Sie, wie der Kunde sich fühlen wird, Vorher- Nachher, mit und ohne.

      Beratung
      Wenn ein Kunde sich in der Entscheidungsphase befindet, ist ein kostenloses Beratungsgespräch sehr attraktiv. Er weiß, dass er die Leistung einkaufen muss, er wird sich gerne Zeit nehmen, um zu schauen, ob die Chemie stimmt.

      | Verbreitung und SEO |

      Sie haben Ihre hervorragenden Beiträge auf die Reise zu Ihrer Zielgruppe geschickt damit sie das bewirken, was in den Zielen definiert wurde (siehe Teil 1). Wie sorgen Sie nun dafür, dass sie auch ankom­men?

      1. Ihr Profil sollte mit relevanten Personen bzw. Profilen verbun­den sein. Je mehr User mit Ihren Beiträgen interagieren, desto häufiger werden Ihre Inhalte gesehen und geteilt.
      2. Mit einem Unternehmensprofil haben Sie Einsicht in die Statistiken Ihrer Profile auf Facebook und Instagram. Finden Sie heraus, an welchen Wochentagen und zu welchen Uhrzeiten Ihre Zielgruppe online ist, und stimmen Sie den Zeitplan für die Veröffent­lichungen darauf ab.
      3. Des Weiteren sollten Sie testen, wie häufig Ihre Follower Beiträge von Ihnen sehen wollen. Spammen Sie sie nicht zu, aber lassen Sie regelmäßig von sich hören.
      4. Teilen Sie interessante, und Ihr Thema bereichernde Beiträge von anderen Seiten. Laden Sie User ein, Ihre Seite mit »gefällt mir« zu markieren und so mit Ihren Inhalten versorgt zu werden. Ein zielgerichtetes Netzwerken kann die Reichweite Ihrer Aktivitäten steigern.
      5. Nutzen Sie Ihre Homepage, um auf Ihre Social-Media-Profile aufmerksam zu machen. Auch auf vielen Profilen können weitere Plattformen eingetragen werden, auf denen Sie aktiv sind.
      6. Sie können die Sichtbarkeit und Reichweite durch ein Werbe­budget von z. B. 5 – 10 € erhö­hen. Als Anzeige sorgt dann der Kanal für die zielgruppen­spezifische Verbreitung auf Basis Ihrer Angaben.

      | Suchmaschinen-Optimierung (SEO) |

      Für Suchmaschinen wie Google, YouTube oder auch Facebook, sind Keywords essentiell. Wer etwas sucht, gibt Schlagworte oder -sätze in das Suchfeld ein und die Suchmaschine durch­forstet die jeweiligen Inhalte. Wenn Ihr Text gefunden werden soll, muss er die Worte enthalten, nach denen gesucht wird. Es lohnt sich also, eine sorgfältige Recherche und Sammlung relevanter Keywords – die idealerweise mit der Zielgrup­pen­­recherche einhergeht – durch­zuführen.

      Eine gute Hilfe kann die automa­tische Vervollständigung der Google-Suchmaske sein. Bei der Eingabe von Begriffen ergänzt Google die Worte und zeigt Alter­nativen an, nach denen bereits gesucht wurde. Am unteren Ende der Seite werden außerdem »Ähnliche Suchanfragen zu…« angezeigt.

      Die SEO-Recherche offenbart, welche Suchworte von der Ziel­gruppe genutzt werden und damit, was sie interessiert und wie sie es nennen.

      Lassen Sie die Keywords bei der Erstellung der Inhalte ein­fließen und notieren Sie sie im Redaktionsplan. Ein Text darf nicht unleserlich oder unbekömmlich werden durch eine unnatürliche Anhäufung von Schlag­worten. Nicht nur, dass der Leser abspringt, Google bemerkt es und stuft den Text als weniger relevant ein.

      Die Verwendung von Keywords ist wichtig, aber die Kunst der SEO-Optimierung von Texten liegt in der Leserzufriedenheit. Statt eine Überschrift zwanghaft mit Keywords zu schreiben, sollte sie lieber durch gutes sprachliches Handwerk überzeu­gen.

      Tiefergehende Informationen zum Thema SEO-Textopti­mie­rung finden Sie zum Beispiel auf dieser Seite: https://www.seokratie.de/seo/

      | Überprüfung und Anpas­sung |

      Bis hierhin haben Sie sich viel Arbeit gemacht! Arbeit, die Ihnen nicht nur einen Plan für Ihre Social-Media-Aktivitäten, sondern, durch die sorgfältige Auseinandersetzung mit Ihren Zielen und Zielgruppen, wert­volles Wissen für weitere Vorhaben einge­bracht hat.

      Da die Arbeit an der Sichtbarkeit und dem Image Ihres Unternehmens aber niemals aufhört, lohnt es sich, dass Sie entweder selbst regelmäßig Zeit für die Überprüfung und Anpassung des Konzeptes einplanen oder einen Mitarbeiter fest mit dieser Aufgabe betrauen. Mehr zum Thema Unterneh­mens-Image finden Sie in diesem Artikel.

      Das Messen von Erfolg hängt vom Ziel ab: An x Tagen sollen x po­ten­zielle Kunden über einen Teaser auf Ihre Webseite geleitet werden oder x Interessenten sollen Ihr Whitepaper runterladen und ihre Daten hinter­legen. Nur wenn das Ziel konkret ist können Sie kontrollieren, ob Sie es erreicht haben.
      Wenn Sie Kennzahlen verwenden wollen, müssen diese in ein Ver­hältnis gebracht werden: Unser stärkster Wettbewerber hat 10 000 Follower auf der Plattform x. Diesen Wert übertreffen wir in 10 Tagen.

      Mit der Ziel- und Zielgruppendefinition, der Wahl des Kanals und der Redaktionsplanung haben Sie den Soll-Zustand skiz­ziert. Jetzt schauen Sie, ob Sie Ihre Ziele erreichen konnten.
      Falls nicht, woran hat es gelegen? War der Plan durchführbar oder unrealistisch? Kontrollieren Sie Ihre Ziele. Sind sie richtig gesteckt? Haben Sie die richtigen Botschaften an die Zielgrup­pe gesendet? Auf der passenden Plattform?

      Wenn nötig, steigen Sie bei der Recherche wieder ein. Ganz wichtig: geben Sie nicht auf. Betrachten Sie Ihre Aktivität als Schleife, bleiben Sie aufmerksam und einfühlsam und beob­achten Sie Ihre Zielgruppe und ihre Umgebung und passen Sie Ihre Konzeption immer weiter an.

       

      Ich wünsche Ihnen ein gutes Gelingen und freue mich auf Ihre Rückmeldung und Fragen.

       

      Mit herzlichen Grüßen_Anna Schlunken

      Dieser Artikel ist Teil 3 einer Serie. Im Bonusteil geht es um Konzeption.

       

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